
Hermsdorf – Die angedachte Straßensperrung der Heinsestraße ist wohl vom Tisch. Das jedenfalls schlussfolgert die CDU-Fraktion Reinickendorf, als man sich in der Bezirksverordnetenversammlung im Mai beim Bezirksamt nach dem aktuellen Stand der Planungen zur Weiterentwicklung der Straße erkundigte. „Es ist eine gute Nachricht, dass die Heinsestraße für den Verkehr geöffnet bleiben soll. Offensichtlich war der Druck der Geschäftsinhaber und Anwohner so groß, dass die Pläne angepasst wurden“, sagt der Vorsitzende der Reinickendorfer CDU-Fraktion, Marvin Schulz.
Konkret wollte Schulz von der Stadtentwicklungsstadträtin Korinna Stephan, die das Thema vor den Wiederholungswahlen verantwortete, wissen, wie die einzelnen Konzepte der vom Bezirk beauftragten Firma zur Weiterentwicklung der Hermsdorfer Geschäftsstraße derzeit aussähen. „Überraschenderweise teilte die Stadträtin jedoch mit, dass ein detaillierter aktueller Planungsstand dem Bezirksamt nicht bekannt sei“, so Schulz.
Vielmehr würde die beauftragte Firma die Überlegungen in Eigenverantwortung vorantreiben. Die Stadträtin verwies darauf, dass die Interlink GmbH derzeit noch drei Konzepte verfolge, aus denen heraus sie bis zu den Sommerferien eine Vorzugsvariante auswählen und im bezirklichen Ausschuss für Stadtentwicklung präsentieren würde. Möglicherweise soll auch eine gemeinsame Sitzung der bezirklichen Ausschüsse für Stadtentwicklung und Mobilität stattfinden, um den erstellten Konzeptvorschlag zu bewerten.
Aber es sei deutlich geworden, dass keine der aktuell noch verfolgten Konzepte vorsähe, die Heinsestraße für den motorisierten Individualverkehr zu sperren, so Schulz. Vielmehr werde derzeit überlegt, die Heinsestraße mit wenigen optischen Änderungen in ihrem derzeitigen Zustand zu belassen oder aus der Heinsestraße einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit einer maximalen Geschwindigkeit von 20 km/h zu machen. Die dritte Überlegung sieht vor, die seinerzeit angedachte Fahrradstraße in einer der Nebenstraßen der Heinsestraße zu realisieren.
Die erste Variante wird, aufgrund der für die Machbarkeitsstudie veranschlagten Kosten in Höhe von 95.000 Euro, von der CDU-Fraktion kritisch gesehen.
Weiterer Kritikpunkt: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Stadträtin als erste Erkenntnis der Machbarkeitsstudie verkündet, das gesamte Quartier am S-Bahnhof Hermsdorf in den Blick nehmen zu müssen, um ganzheitliche Lösungen zu finden, ihre Fraktion unseren Antrag zur Weiterentwicklung der Heinsestraße, in dem wir explizit fordern, auch die Auswirkungen auf die umliegenden Straßen zu berücksichtigen, allerdings abgelehnt hat“, sagt Schulz.
Die letzte Veranstaltung, auf der die Hermsdorfer ihre Ideen und Anregungen zur Weiterentwicklung des Quartiers um den örtlichen S-Bahnhof herum mitteilen können, bevor die Interlink GmbH ihre Vorzugsvariante an das Bezirksamt Reinickendorf übermittelt, ist für den 5. Juni 2023 geplant.
red