Dienstag, 26. September 2023
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Der Gejagte wohnte in der Gabrielenstraße

Der Gejagte wohnte in der Gabrielenstraße
Marie Kopplin mit ihrem Buch „Dunkler Sommer“, Bild: mfk

Tegel – Maxim Fuchs, der natürlich fiktive Berliner Wetter-Moderator des ebenso fiktiven TV-Senders Telespree, ist dieser Gejagte. Als er an einem Sommerabend in sein Zuhause in der Tegeler Gabrielenstraße heimkehrt, sind seine Frau Clara und seine sechsjährige Tochter Nele verschwunden. So beginnt „Dunkler Sommer“, verfasst von Marie Kopplin, einer jungen Frau, die in Tegel wohnt. Sie hat Kommunikationswissenschaften, Anglistik und Wirtschaft studiert und arbeitet jetzt für die ARD. „Schreiben wollte ich schon immer, seit ich ein kleines Mädchen war“, erzählt sie. „Nur als ich Harry Potter verschlungen habe, kam mein Wunsch etwas ins Stocken“. Sie sei so beeindruckt gewesen von der Perfektion dieser phantastischen Bücher und die Messlatte sei für sie dann einfach zu hoch geworden.

Vor einiger Zeit hat Marie Kopplin dann doch ihren Mädchentraum wahr gemacht und einen Thriller geschrieben und veröffentlicht. Auf die Frage, was ihr am meisten Spaß beim Schreiben gemacht habe, sagt sie: „Es war der Plot, dieses Planen, wie alles miteinander verknüpft ist, das mir sehr viel Spaß gemacht hat“. Die Leserschaft erwartet eine Vielzahl von prägnant beschriebenen Charakteren, die sehr gut getroffen sind. Neben Maxim Fuchs lernt sie auch die Kriminalkommissarin Sofia Nikolaidis kennen, die abends gerne Rotwein trinkt und es nicht leicht hat mit ihrer Nichte Kim. Kim ist durch den Unfalltod ihrer Eltern Waise geworden und lebt seitdem bei ihrer Tante. Am Kanonenplatz ist sie unterwegs, um mit Haschisch zu dealen. Dann verschwindet auch Kim. Maxim Fuchs wird der üblen Nachrede beschuldigt beim Wettersender. Es gibt eine Tote. Maxim Fuchs wird vom Opfer, das einfach nur seine Familie zurück möchte, zum Verdächtigen. Irgendwann weiß er nicht mehr, ob er seinen Erinnerungen trauen kann.

Die RAZ-Reporterin erfährt von Marie Kopplin, worin der Unterschied zwischen einem Krimi und einem Thriller besteht: In einem Krimi spielt die Aufklärung des Verbrechens eine große Rolle, dadurch auch die Kommissarinnen und Kommissare. In einem Thriller dagegen, nehmen diese weniger Raum ein. Dafür ist die fortwährende Bedrohung des Pro­tagonisten ganz zentral. Was das Schwierigste gewesen sei beim Schreiben, beantwortet Marie Kopplin folgendermaßen: „Eindeutig die inhaltliche Logik! Einmal habe ich beispielsweise von einem fensterlosen Raum geschrieben, der ein paar Seiten später ein Fenster hat“. Ohne zu viel zu verraten, sei hier noch erwähnt, dass es ein dunkles Geheimnis in Maxims Kindheit gibt.

Ihr Debüt-Thriller als Autorin ist erschienen. Hat die sie bereits ein neues Buch in Arbeit? „Tatsächlich habe ich eine Idee und auch schon einen Plot für einen weiteren Thriller. Alles fällt mir leichter. Ich habe beim ersten Buch viel gelernt“, sagt sie mit einem Lachen.

„Dunkler Sommer“ ist im Verlag dp Digital Publishers erschienen. Dieser ist spezialisiert auf e-books, und Hörbücher. Als Nebenprodukt gibt es auch ein Taschenbuch. Ab Ende Mai wird „Dunkler Sommer“ auch als Hörbuch erhältlich sein. „Es war nochmal eine ganz besondere Erfahrung für mich, meinen Text von einem professionellen Sprecher anzuhören“, sagt Marie Kopplin.

mfk

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