Freitag, 29. September 2023
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Schulzendorfer als Radstraße?

Schulzendorfer als Radstraße?
Die Schulzendorfer Straße soll nach SPD-Vorstellungen zur Fahrradstraße ausgebaut werden. Foto: SPD Reinickendorf

Bezirk – Die nächste Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 19. April wird größtenteils von verschiedenen Wahlen geprägt sein. Die SPD-Fraktion will deshalb die inhaltliche Arbeit aber nicht unterbrechen und hat für die Sitzung eine Reihe von Anträgen vorbereitet.

So würde die SPD die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Schulzendorfer Straße zwischen Hermsdorfer Damm und Parkplatz am Waldspielplatz begrüßen. „Wir würden gerne Möglichkeiten durch das Bezirksamt prüfen lassen, Fahrradverkehr dort zu fördern, wo es sinnvoll ist, und die Verkehrsinfrastruktur einen Ausbau ermöglicht“, sagt die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion, Angela Budweg.

Zwei Anträge haben die Jugend im Blick. So wird das Bezirksamt ersucht, ein innovatives Projekt zwischen Jugendsozialarbeit und Sport (z. B. Mitternachtssport) einzurichten. Die Zielgruppe sollen vorrangig vereinsungebundene Jugendliche sein. „Die Projekte bieten über den Sport eine Alternative zur Straße und verhindern das Abgleiten in kriminelle Strukturen“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Stefan Valentin. Dann soll sich das Bezirksamt bei den zuständigen Stellen dafür einsetzen, dass mindestens an einem weiteren Standort das Modellprojekt Kita-Sozialarbeit in Reinickendorf etabliert wird. Die Finanzierung soll aus den bereitgestellten Mitteln „Konkrete Maßnahmen zur Prävention von Jugendgewalt für die Jahre 2023-2024“ erfolgen.

Aus diesem Topf soll auch der Ausbau von zielgruppenspezifischer Männer- und Jungenarbeit mit dem Schwerpunkt ausdifferenzierter Männlichkeitsmodelle sowie Gewaltprävention in Reinickendorf bereitgestellt werden. „Umgang mit Gewalt, Geschlechterrollen und Geschlechtergerechtigkeit, kulturgeprägte Rollenmodelle (Machismos), Kriegstraumata, falsche Vorbilder aus der Musik- und Kulturszene sowie Social Media prägen die Lebenswirklichkeit in vielen Quartieren. Im Gesamtkontext von Jugendgewalt spielen daher zielgruppenspezifische Angebote, insbesondere für Väter und junge Männer mit Flucht- und Migrationsgeschichte, eine wichtige Rolle“, sagt Stefan Valentin.

Klaus Teller, der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, empfiehlt in seinem Antrag dem Bezirksamt, sich bei der BVG für eine Ausweitung der Betriebsstunden in der Servicestelle Berliner Straße in Tegel einzusetzen, um so den Wegfall der Fahrkartenverkaufsstelle im U-Bahnhof Tegel zu kompensieren. „Vor dem Kundenzentrum bilden sich seitdem lange Schlangen“, sagt Teller. Und die SPD will anderen Bezirken folgen und – wie in Tempelhof-Schöneberg am Grazer Platz – eine Rote Bank mit der Aufschrift „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ aufstellen lassen. Das solle an einer hoch frequentierten Stelle, etwa in Alt-Tegel, passieren. Die Idee stammt aus Italien. Dort wurde im Jahr 2016 das Projekt „La Panchina Rossa“ ins Leben gerufen, um für das Thema zu sensibilisieren.red

Gefundene Standorte im Beitrag | Berlin, Reinickendorf