Dienstag, 28. März 2023
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Die Cité Foch soll keine Schlafstadt werden

Die Cité Foch soll keine Schlafstadt werden
Die Veranstaltung in der Aula des Romain-Rolland-Gymnasiums am 6. Februar war gut besucht.

Wittenau – Über den Neubauplan in der Cité Foch wurde am Montag, 6. Februar, im Rahmen einer Informationsveranstaltung in der Aula des Romain-Rolland-Gymnasiums gesprochen. Vor Ort beantworteten Sven Meyer (SPD), Korinna Stephan (B‘90/Grüne), Thomas Kessler und Christin Paulisch (Initiative Waidmannslust), Gabriela Ostermann und Astrid Hummel (BIMA) und Björn Wohlert (CDU) die Fragen der Anwohner der Cité Foch. Bis 2024 soll der erste Teil des Umbaus mit insgesamt 140 Wohnungen auf dem ehemaligen Sportplatz des französischen Militärgeländes abgeschlossen sein. Der zweite Teil des Bauplans sieht die Errichtung von weiteren Gebäuden an der Rue Montesquieu vor, in denen 350 Wohnungen Platz finden sollen.

Die Cité Foch entstand zwischen 1952 und 1976 als Wohngebiet für die französischen Streitkräfte und ihre Angehörigen. Nach der deutschen Wiedervereinigung gingen die Grundstücke an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA). Anfang der 2000er Jahre drohte die Cité Foch zur Geisterstadt zu werden, denn die Wohnungen ließen sich nur noch schwer vermieten. Erst nach einigen Sanierungen besserte sich die Situation.

Bei dem bevorstehenden Umbau sorgen sich die Anwohner besonders um den Mangel an Parkplätzen. „Anwohner fragen sich jetzt schon, wo sie ihr Auto parken sollen und das zurecht, denn der Platz ist ohnehin begrenzt. Mehr Wohnungen bedeuten auch mehr Autos in der Cité Foch“, äußert sich Thomas Kessler von der Initiative Waidmannslust. Geplant ist, die Parkgarage zu ertüchtigen und so die Autos von der Straße zu bekommen. Auch die Verbesserung des Anschlusses an den öffentlichen Nahverkehr ist eigentlich ein Vorhaben. Bisher lehnte der Senat einen Bus, der durch die Cité Foch und anschließend zu den Bahnhöfen S-Bahnhof Wittenau und Waidmannslust fährt, allerdings ab. „Ich glaube ein Rufbus wäre ein guter Kompromiss, um gerade die älteren Leute zu entlasten“, fordert Björn Wohlert.

Im ehemaligen Schwimmbad der Franzosensiedlung sollen Gewerbe unterkommen, um Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen – ein großes Anliegen der Anwohner. Korinna Stephan betont: „Es geht in der Stadtplanung darum, wie man leben will und die Stadt von morgen zu erbauen.“ Die Anwohner fordern Möglichkeiten zum Austausch mit den Nachbarn und Menschen aus der Umgebung. „Die Besorgnis, dass eine Schlafstadt entstehen wird ist groß“, erkennt auch Thomas Kessler.

Im nächste Schritt spricht der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen über die zahlreich eingegangenen Stellungnahmen und Verbesserungsvorschläge der Anwohner und versucht die Anregungen in die Baupläne zu integrieren.

viv

Im Herzen der Cité Foch an der Ecke Rue Racine und Avenue Charles de Gaulle Fotos (2): viv

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