
Tegel – Ehrenamtlich suchen sie 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr nach vermissten Personen: die Hunde und Menschen des Vereins Seal Dogs. Ansässig ist er in der Namslaustraße.
Bereits im Dezember übergab die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Kerstin Köppen, eine Sondermittel-Plakette an eine Vertreterin des Vereins. Damit verbunden war eine finanzielle Zuwendung in Höhe von 2.900 Euro. „Die Förderung durch Sondermittel der BVV Reinickendorf soll durch eine Plakette bzw. einen Sticker am geförderten Projekt kenntlich gemacht werden“, heißt es beim Bezirksamt zu Sinn und Zweck dieser Plakette.
Bei Seal Dogs sind Rettungshund, Mensch und Technik gleichermaßen wichtig, denn neben der Nase des Hundes – dem besten biologischen Ortungsmittel um Gerüche zu lokalisieren – werden auch technische Ortungsmöglichkeiten genutzt. Unter anderem für diese wurde das beantragte Geld verwendet: für ein Unterwasser-Kommunikationssystem sowie Tauchermasken und Atemluft-Taucherflaschen für die Einsatztaucher.
Die Wasserortungshunde des Vereins sind ausgebildet, nach ertrunkenen Personen zu suchen. „Nach dem Ableben eines Menschen, bildet dieser durch das Zersetzen der Eiweiße bestimmte Geruchsmoleküle, die unsere Hunde oberhalb des Wassers aufspüren können. Es reichen wenige, aufsteigende Geruchsmoleküle aus, um eine Reaktion des geschulten Hundes auszulösen“, ist auf der Webseite des Vereins zu lesen. Ein ausgebildeter Wasserortungshund kann vom Boot aus Personen bis zu 50 Meter und mehr unter Wasser orten und dem Hundeführer anzeigen, wo der menschliche Geruch an die Oberfläche steigt und die Taucher können dann den Ertrunkenen bergen.
Die Rettungshunde und ihre Besitzer suchen jedoch nicht nur vermisste Personen im Wasser, sondern auch an Land. Für diese Arbeit erhalten sie kein Lohn und kein Geld; die Vereinsmitglieder zahlen Ausbildung, Ausstattung und medizinische Versorgung ihrer Rettungshunde aus eigener Tasche – oder von Spenden. Gesucht werden außerdem noch engagierte Mitstreiter. Da beim Verein neben den Spürhunden ebenso viel Technik zur Ortung vermisster Personen eingesetzt wird, gibt es auch Mitglieder ohne Hund, beispielsweise Technikexperten wie Funker und Computerfachleute.
Die BVV unterstützt aus dem Finanztopf „Sondermittel“ ehrenamtliches Engagement ortsansässiger Vereine, Bürgerinitiativen oder Privatpersonen mit Geld für Sportprojekte, Kulturveranstaltungen, soziale Begegnung, Publikationen, für Projekte mit Kindern, Jugendlichen, Senioren oder Menschen mit Behinderung.
Informationen dazu sind im Netz zu finden unter: www.rettungshunde-sealdogs.com
hb

Ausbilderin Jacqueline mit Rettungshund „Schröder“ und Bezirksverordnetenvorsteherin Kerstin Köppen bei der Übergabe der Sondermittel-Plakette Foto: BA Reinickendorf