
Bezirk – Der Ukraine-Krieg beschäftigt uns alle; tagtäglich gibt es Meldungen von weiteren Bombenangriffen und von Menschen, die ohne Wasser und Strom sind. Doch viele schauen nicht tatenlos zu, sondern wollen helfen – so auch eine Gruppe von Reinickendorfern mit ihrem Projekt „Spielplätze für die Ukraine“.
„Wir möchten im nächsten Jahr mindestens zehn Spielplätze in Butcha und Kiew bauen“, sagt Oliver Rabitsch, der schon 2016 das Integrationsprojekt „Zwischen Himmel und Erde“ ins Leben gerufen und während der Corona-Pandemie eine Dankes-Aktion mit kleinen Konzerten für das Klinikpersonal im Dominikus-Krankenhaus und deren Patienten auf die Beine gestellt hat. Nun hatte er die Idee zum Ukraine-Spielplatz-Projekt.
Der Grund liegt auf der Hand: „Weil Kinder für diesen Krieg nichts können, aber im hohen Maß die Leidtragenden sind.“ Die Spielplätze, Kindertagesstätten und Schulen seien weitestgehend zerstört, und noch sei kein Ende der Zerstörung abzusehen. Nicht nur der Krieg dort in der Ukraine, sondern auch die Flucht und Rückkehr in ihr Zuhause stelle die Kinder vor unvorstellbare Herausforderungen – vom Verlust ihrer Freunde, Väter, Mütter oder Geschwister ganz zu schweigen. „Aus diesem Grund habe ich mich für den Bau von Spielplätzen in der Ukraine entschieden, denn wir möchten dort Spielplätze bauen, wo Kinder nichts zu lachen haben“, sagt er und fügt hinzu: „Es gibt Menschen und Institutionen, die können Lebensmittel, Decken oder Medikamente liefern – wir können Spielplätze!“ Und natürlich: Auch hier in Deutschland gehe es nicht allen Menschen gut. Die Situation durch Corona, Inflation, drohender Armut und Arbeitsplatzverlust bis hin zur Aufgabe einer Selbstständigkeit infolge der extremen Kostensteigerungen sei schwierig – „aber wir müssen aufgrund von Krieg von niemandem Abschied nehmen. Die Kinder in der Ukraine schon!“, sagt Rabitsch.
Mittlerweile hat er ein engagiertes Team und Unterstützer gewinnen können, unter anderem die Berliner Seilfabrik, die zwei Spielplätze sponsert, von Adidas wurden bereits 1.000 Fußbälle zugesagt. Weitere Partner, die ihrerseits als Sponsoren fungierten, ist auch unter anderem die Firma Schmitt + Sohn Aufzüge GmbH.
Sobald es wieder möglich ist, wird das Team in die Ukraine reisen und dort die Spielgeräte aufbauen. Die Initiatoren benötigen allerdings noch weitere Hilfe: „Wir brauchen für den Transport der Spielgeräte Transporter oder Lkw bis zu 7,49 Tonnen sowie finanzielle Unterstützung für den Transport, den Kauf weiterer Spielgeräte, wir benötigen Unterstützung für den Kauf von Dieselkraftstoff und Werkzeugen. Wir freuen uns über Spenden von Schaukeln, Rutschen und Buddelkästen, die wir dann unmontiert mitnehmen. Vielleicht möchte sich Gemeinde oder Firmen am Projekt beteiligen? Alles ist sehr willkommen. Motto: Wir bauen – aber nur für Kinder!“
fle
Wer das Projekt unterstützen will, kann sich an orabitsch@arcor.de wenden.
Spenden gehen an: Ev. KKV Berlin Mitte-Nord, IBAN: DE19 1005 0000 4955 1933 02, Verwendungszweck: Spielplatz Ukraine