Reinickendorf – Den langen Weg seines heutigen Wohnortes Wuppertal nach Reinickendorf, wo im Restaurant Maestral die Jahreshauptversammlung des Behindertensportvereins Wedding-Reinickendorf stattfand, ließ sich Jochen Wollmert nicht nehmen. Der 57-Jährige wurde am 25. Oktober für seine 30-jährige Mitgliedschaft im BSV geehrt.

Das Tischtennis-Ass nahm an sieben Paralympischen Spielen teil, gewann dabei fünf Gold-, zwei Silber und drei Bronzemedaillen, bei Europameisterschaften gab es elf Mal Gold. In der Weltrangliste war Jochen Wollmert über elf Jahre lang ununterbrochen die Nr. 1. Ein Jahr nach seinem Sieg bei den Paralympics in Sydney 2000 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft im BSV. Als erster deutscher Tischtennisspieler wurde er 2010 in die „Hall of Fame der ITTF“ aufgenommen. Für besonders faires Verhalten während der Paralympics 2012 in London erhielt er 2013 die „Baron der Coubertin-Medaille“.

Die zweite Ehrung erhielt der Tischtennisspieler Horst Nehls, der in diesem Jahr dem Verein 65 Jahre angehört. Damit ist er das „dienstälteste Mitglied“. Er war schon 1958 bei der ersten nach dem Krieg ausgetragenen deutschen Tischtennis-Mannschaftsmeisterschaft der Behinderten (im oberbergischen Marienheide 40 km östlich von Köln) dabei. In den mehr als 50 Jahren seiner aktiven Laufbahn hat er an über 100 deutschen Meisterschaften teilgenommen und dabei zwischen 30 und 40 deutsche Meistertitel (O-Ton: „Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen“) gewonnen, viele davon im Doppel zusammen mit Peter Barz.

Der im vergangenen Jahr neu gewählte Vorstand, erstmals in der Vereinsgeschichte aus drei Frauen bestehend, hat sich mit der Neuschaffung von Gruppen in Sportarten, die bisher noch nicht angeboten wurden, wie Badminton und Pilates ehrgeizige Ziele gesetzt. Hier ist man noch auf der Suche nach Übungsleitern. red

Foto: BSV Wedding-Reinickendorf