Dienstag, 06. Juni 2023
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Kleine Geste, große Freude

Kleine Geste, große Freude
Norbert Raeder (l.) hat einmal mehr hilfsbedürftigen Menschen in Reinickendorf unter die Arme gegriffen. Foto: Walter Weber

Reinickendorf – Seit über zwei Jahrzehnten setzt sich Norbert Raeder, Besitzer des Kastanienwäldchens am Franz-Neumann-Platz und Kommunalpolitiker, regelmäßig für die Probleme und Bedürfnisse obdachloser Menschen ein, denn immer mehr Leute verarmen und können dadurch ihre Lebenskosten nicht mehr decken. Am 5. Oktober griff der Kneipier einmal mehr hilfsbedürftigen Menschen unter die Arme. Die Veranstaltung soll als Zeichen der Wertschätzung und einer Begegnung auf Augenhöhe verstanden werden.

Mittlerweile organisiert er ehrenamtlich mit anderen Helfern vier mal im Jahr solche Veranstaltungen. „Es muss dringend mehr passieren, um Menschen, die aus ganz verschiedenen Hintergründen auf der Straße leben, zu unterstützen“, appelliert Raeder. Aktueller Anlass war der bevorstehende Winter, der für viele Obdachlose durch die niedrigen Temperaturen schwer zu bewältigen ist. „Im Sommer mag es vielleicht noch gehen, aber sobald der Winter kommt, will sich niemand freiwillig bei Nässe und Kälte zum Schlafen legen“, erklärt der Kommunalpolitiker. Gerechnet wurde mit über 250 Menschen, für die Zelte, Schlafsäcke, Kleidung und Essen bereitgestellt wurden. Ermöglicht werden kann das allerdings nur durch umfassende Spendenaktionen, die Raeder vorab in die Wege geleitet hatte. Unter den obdachlosen Menschen war große Dankbarkeit gegenüber den ehrenamtlichen Helfern und Kiezgröße Norbert zu spüren.

An seiner Seiten waren wie immer die sogenannten „Challenger“, die die gekommenen Menschen mit Lebensmittel und Kleidung versorgten und die Friseure von „Barber Angels“, die den Obdachlosen einen frischen Haarschnitt verliehen. Seit fast 20 Jahren ist zudem ein Rettungswagen mit Sanitätern bei den Events vor Ort, sodass sich Betroffene fachkundig untersuchen lassen können. Tatkräftige Unterstützung gab es erstmalig von Katharina Bauer, Teamleiterin der Deutschen Bank Frohnau und 50 weiteren Mitarbeitern aus Charlottenburg, Spandau und Reinickendorf. Für die Deutsche Bank ist die Veranstaltung eine Herzensangelegenheit und wünscht sich zukünftig weitere Zusammenarbeiten mit dem Kastanienwäldchen. Laut der Teamleiterin „[…] gibt es anfangs immer von der einen zur anderen Seite Berührungsängste, die man heute mal abbauen kann. Das voneinander und miteinander Lernen ist das Wichtigste.“

Für die bevorstehende Jahreszeit ist eine Weihnachtsfeier geplant. An Heiligabend hat die Kneipe seine Türen für alleinstehende Menschen geöffnet. Raeder will mit seinen Aktionen andere Menschen über die Plattform „Facebook“ mitreißen, um eigene Projekte zu starten und Eigeninitiative zu zeigen. Weitere Informationen über kommende Veranstaltungen und Spendenaktionen findet man unter www.kastanienwaeldchen.de oder auf der Facebook-Seite @Kastanienwäldchen.flo

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