
Bezirk – 200 Bauwerke, für deren Anstrahlung das Land Berlin zuständig ist, sollen im Zusammenhang mit der Energiekrise nicht mehr angestrahlt werden. Welche das in Reinickendorf sind, wollte der CDU-Abgeordnete Björn Wohlert wissen. Der Auskunft der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz zufolge sind das die Dorfkirche Alt-Tegel, Dorfkirche Alt-Reinickendorf, Dorfkirche Alt-Wittenau, Fahnengruppe Am Tegeler Hafen, Segenskirche Auguste-Viktoria-Allee, Skulptur vor der Märkischen Grundschule (Dannenwalder Weg 163), Humboldt-Schule, S-Bahnhof Frohnau.
Welche weiteren Energieeinsparmaßnahmen mit Blick auf Schulen, Kitas und Hallenbädern in Zuständigkeit des Landes Berlin ergriffen würden, war Wohlerts zweite Frage. Dazu hatte der Senat am 16. August ein gemeinsames Energiespar-Paket aller Senatsverwaltungen beschlossen. Ziel ist es, mindestens 10 Prozent des Energieverbrauchs der öffentlichen Hand in Berlin zu sparen. Die Maßnahmen betreffen die gesamte Landesverwaltung, öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Hochschulen, Gerichte, Justizvollzugsanstalten bis hin zu landeseigenen Kulturstätten und Betrieben. In der gemeinsamen Taskforce seien Sparpotenziale im Energieverbrauch identifiziert worden. Die Maßnahmen müssten sofort umgesetzt werden und spätestens mit Beginn der Heizperiode greifen. Dabei solle etwa das Thermometer in Treppenhäusern 16° Celsius nicht übersteigen, Die Raumtemperatur in Sporthallen und Sportfunktionsgebäuden wird auf 17° Celsius abgesenkt. Geplante Sanierungen von Heizungsanlagen sollen zügig realisiert werden.
Große Einsparpotenziale gebe es auch beim Warmwasser, so wird dieses in Waschbecken der Sportstätten abgeschaltet, Freibäder würden unbeheizt bis zum Saisonende weiter betrieben. Um Strom zu sparen, wird die Umstellung auf LED-Leuchten weiter vorangetrieben. Außenbeleuchtung und Anstrahlung öffentlicher Gebäude soll von den jeweils zuständigen Verwaltungen ausgeschaltet werden, sofern keine Sicherheitsgründe dagegensprechen. Nach Abstimmung mit der Polizei könne auch eine Reduzierung der Beleuchtung in Grünanlagen in Betracht kommen, die nicht regelmäßig zur Zurücklegung notwendiger Wegstrecken genutzt werden.
Von den 3.487 in Reinickendorf noch vorhandenen Gasleuchten stehen 507 unter Denkmalschutz und sind gasbetrieben zu erhalten. Die übrigen 2.980 sollen mittelfristig durch energiesparende LED-Leuchten ersetzt werden. Für die Umrüstung der ersten 674 Gasleuchten gebe es bereits Projekte mit Laufzeiten bis Ende 2023, deren Finanzierung gesichert ist. Bis zum kompletten Abschluss der Umsetzung könne es wohl zehn Jahre dauern.
Verbraucher könnten darüber hinaus im privaten Bereich selbst einen Beitrag dazu leisten, dass die preislichen Auswirkungen begrenzt seien. Eine rein wirtschaftliche Einschätzung sei zum jetzigen Zeitpunkt aber nur schwer kalkulierbar, „weil die Preise für Energieträger an den Börsen äußerst volatil sind“, so die Senatsverwaltung. red