
Die Unsicherheit ist vorbei: Die Montessori-Schule Heiligensee hat ein neues Zuhause in der Gabrielenstraße in Tegel gefunden. Hier befand sich zuvor ein Reitstall. Die RAZ sprach mit Christian Grune, Vorstandsvorsitzender und Pädagogischer Vorstand der Montessori-Stiftung Berlin.
Sie haben an der Gabrielenstraße in Tegel endlich einen dauerhaften Standort für die Montessori-Schule gefunden. Ist er passend?
Oh ja. Das Grundstück ist umsäumt von Bäumen, fußläufig vom Tegeler Forst, dem Tegeler See und dem Ortskern Tegel. Hier lässt sich Montessori-Pädagogik besonders gut umsetzen, denn diese hat immer den Bezug zum echten Leben: in der Natur, in der Stadt. An diesem Standort ist beides möglich. Und es ist so großflächig, dass wir schon ins Träumen kommen, was hier alles möglich wäre. Aber das ist natürlich immer auch eine Frage der finanziellen Ressourcen. Zuallererst geht es darum, einen Ort zu schaffen, an dem die Kinder und Jugendlichen ab August weiter lernen können.
Auch die Kita-Kinder des Montessori-Kinderhaus und die Freie Sekundarstufe PepperMont ziehen auf das Gelände. Ist das von Vorteil?
Es ist immer gut, wenn Organisationen, die ähnliche Ziele verfolgen – in diesem Fall wollen beide Schulen junge Menschen zu selbst- und verantwortungsbewussten, kreativen Menschen wachsen lassen – miteinander kooperieren und voneinander lernen. Die Montessori-Schule hat gerade erst begonnen, ihre Sekundarstufe I aufzubauen, PepperMont bringt ihr Know-how und praktische Erfahrungen aus vielen Schuljahren mit. Gleichzeitig profitiert die Sekundarstufe davon, dass mehr Kinder, die bereits das selbständige Lernen nach Montessori kennen, direkt in die Oberschule wechseln können. Eine Win-Win-Situation für alle.
Es befindet sich auf dem Gelände kein Gebäude. Wo werden die Schüler unterkommen? Wird der Standort an der Trettachzeile als Zwischenlösung genutzt?
Der Standort an der Trettachzeile war eine Notlösung. Wir sind Herrn Bingöl für seine Unterstützung dankbar. Es war jedoch von vornherein klar, dass dies nur eine Zwischenlösung für die kommenden zwei Jahre sein kann. Den Standort, den wir nun gefunden haben, können wir ab sofort und langfristig nutzen. Die bereits für die Trettachzeile geplante Container-Lösung wird nun auf dem Gelände an der Gabrielenstraße umgesetzt und auf die Bedürfnisse beider Schulen und der Kita erweitert. Auch Werkstätten, Musik- und Bewegungsräume, eine Projektküche und eine Mensa sind vorgesehen
Wird die Container-Situation dauerhaft bleiben oder ist ein Neubau geplant?
Sobald die Container stehen, beginnen die Planungen für einen Neubau, der auf demselben Gelände entstehen soll. Wir wollen nach und nach das ganze Areal zu einem Lernort entwickeln, an dem Montessori-Pädagogik optimal umgesetzt werden kann.
Ab wann kann der normale Schulbetrieb starten?
Die Container sollen ab 30. Juli 2018 bezugsfertig sein. Nach den Sommerferien wird der Schulbetrieb für beide Schulen starten.
Vielen Dank für das Gespräch.
Interview Christiane Flechtner